Oststrasse 13
77694 Kehl-Hafen
Seit ich auf der Welt war, kämpfte ich – gegen zwei Königinnen, die nach meinem Leben trachteten und unzählige Männer, die vorgaben, mich zu lieben, dabei hatten es alle nur auf meinen Thron abgesehen. Der Papst und halb Europa hatten sich gegen mich verschworen. Mein schwerster Gegner aber war immer mein eigenes Herz
Elisabeths vielschichtiger und origineller Charakter machen ein eindeutiges Urteil über sie als Frau, als Königin fast unmöglich.
Nie hat sie verraten, was sie für ihre Mutter empfunden hast, was hinter dem sonderbaren Vorschlag steckte, ihren Verehrer Dudley mit Maria Stuart zu verheiraten und was das Getändel mit Alecon oder ihre Geduld mit dem schon peinlich jüngeren Essex zu bedeuten haben.
Aber ihre Herrschaftszeit sollte nicht allein von den vielen Verehrern, ihrem Entschluss zur Ehelosigkeit, der sie als „jungfräuliche Königin“ in die Geschichte eingehen ließ, geprägt sein.

Foto Ingrid Vielsack
Viel wichtiger in den 45 langen Jahren ihrer Regentschaft war das Bewältigen großer politischer Krisen, die Elisabeth I. alle eindrucksvoll und vor allem mit dem Mut und Selbstverständnis einer modernen starken Frau für England entscheiden konnte. Nicht genug, dass sie selbst sehr gebildet und klug war, immer hat sie gute, loyale Berater gewählt und war intelligent genug, um Widerrede zu ertragen. Kunst und Kultur erlebten eine neue Blüte, England wurde erstmals zur Kolonialmacht und konnte selbst der spanischen Armada die Stirn bieten.
Warum erinnert man sich häufig nur an die „alte Jungfer“ oder das „Mannweib“ mit dem weißgeschminkten Gesicht und der roten Perücke?
Maria Stuart ist in ihrer erschütternden Opferrolle in die Geschichte eingegangen. Während zu ihren Lebzeiten die öffentliche Meinung ihr insgesamt ablehnend gegenüberstand, selbst in Schottland war man froh, sich einer unfähigen Herrscherin entledigt zu haben, haben die Geschichts- und Geschichtenschreiber nach ihrer Hinrichtung ihr Urteil gemindert. Selbst ihre Gefühlswallungen, die zu katastrophalen Ehen geführt hatten, haben die Legende nicht beeinträchtigt, da in den Augen des gefühlvollen Publikums nichts größere Bewunderung verdient als eine leidenschaftliche Liebe.

Foto Ingrid Vielsack
Werden Sie Zeuge eines Duells zweier Frauen bei dem es um Macht, Rivalität, Neid, Eifersucht und gekränkte Eitelkeit geht. Dabei sind sie auch schwesterlich verbunden in ihrer Einsamkeit und Todesbedrohung…
Uraufführung des Dialogs zweier Königinnen, ein Nachgespräch, in dem Beweg- und Hintergründe neu beleuchtet werden und vieles in neuem Licht erscheint.
Gabi Jecho, Ensemblemitglied des Theaters, hat basierend auf unterschiedlichsten Quellen ein packendes Theaterstück verfasst, in dem sie selbst die Rolle von Elisabeth I. übernimmt und zusammen mit Silke Kreutzer-Bréhier als Maria Stuart unter der Regie von Ruth Dilles die Brüche und auch die Parallelen im Leben zweier faszinierender Frauen eindrucksvoll in Szene zu setzen weiß.